Tore für RWE vermisst man an der Hafenstraße derzeit schmerzlich. "Wir sind im letzten Drittel zu harmlos", sagt Cheftrainer Sven Demandt zu der anhaltenden Torflaute. Einer, der Abhilfe schaffen könnte, steht jetzt kurz vor seiner Rückkehr ins Team.
Demandt freut sich: "Kamil Bednarski zieht nach seiner Verletzung wieder gut mit und könnte bald wieder auflaufen." Beim nächsten Ligaspiel gegen Rot Weiss Ahlen wird der Flügelspieler aber noch nicht weiterhelfen können. Ganz im Gegensatz zu Neuzugang Roussel Ngankam. Der 22-Jährige, der letzte Woche von der SG Sonnenhof Großaspach an die Hafenstraße gewechselt war, ist eine vielseitige Alternative in der Offensive. "Ich kenne ja seine Stärken. Er hat Tempo und ist über außen sowie zentral einsetzbar", lobt der Übungsleiter die Fähigkeiten seines Neuzugangs. Die Stimmung an der Hafenstraße konnte der ehemalige U19-Nationalspieler bereits letzten Freitag kennenlernen, als er in der Schlussphase für den starken Tolga Cokkosan in die Partie kam und direkt gefährlich vor dem Rödinghauser Tor auftauchte. Den Pass von Frank Löning konnte der Stürmer allerdings nicht ausreichend kontrollieren und scheiterte am Rödinghauser Torwart Jan Schönwälder.
Die Offensive ist aber nicht das einzige Problemkind des Essener Trainers. Nach den beiden Platzverweisen gegen Kapitän Benjamin Baier und Sommer-Neuzugang Jan-Steffen Meier muss Demandt in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld umbauen. In der Verteidigung dürften Gino Windmüller oder Richard Weber die besten Chancen auf einen Startelfeinsatz am Samstag haben. Den Baier-Ersatz in der Zentrale könnte Timo Brauer geben, der in den letzten Spielen stets auf der rechten Seite zum Einsatz kam.
Für den zweiten Platz in der Zentrale konnte sich gegen Rödinghausen Kasim Rabihic empfehlen. Demandt lobte vor allem das Zweikampfverhalten des 23-jährigen Mittelfeldspielers. "Gegen Wuppertal hat er kein gutes Spiel gemacht. Ich hab ihm gesagt, dass er an seiner Körpersprache arbeiten muss und das hat er auch getan."
Ähnlich wie RWE hat auch der kommende Gegner Rot Weiss Ahlen derzeit eine Negativserie. Nach zwei Siegen zum Saisonauftakt setzte es zuletzt fünf Niederlagen in Folge. Die daraus resultierende Verunsicherung möchte Demandt nutzen. "Sie haben fünf mal am Stück verloren und sowas hat schon seine Gründe." Nichtsdestotrotz weiß Demandt auch um die Qualitäten in der Ahlener Offensive. Die zeigte sich bislang mit 12 Treffern in fünf Spielen deutlich treffsicherer als ihr Essener Gegenstück, wobei das derzeit auch keine große Kunst ist.